Sarpa bedeutet im venezianischen Dialekt Trester. Dementsprechend stammt natürlich auch der Trester für Polis Sarpa di Poli aus dem Veneto (wenn auch die Rebsortencuvée (Cabernet und Merlot) eher nach rotem Bordeaux klingt). Noch tropffrisch werden Beerenhäute und Kerne der Trauben in die Poli Distillerie geliefert und hier traditionell nach dem diskontinuierlichen Verfahren im alten Kupferbrennkessel gebrannt. Die Bezeichnung diskontinuierlich beschreibt die aufwendige Methode, bei der die Destillation nach jedem Brennvorgang komplett gestoppt wird, um den verbrauchten Trester durch frischen zu ersetzen. Der Trester wird im Kupferkessel erhitzt, das Ethanol, der Weingeist, steigt in die Kühlschlange auf, kondensiert und fließt als Brand in eine Probeglocke. Hier zeigt sich dann die ganze Kunst und langjährige Erfahrung des Brennmeisters, der nun mit viel Feingefühl Vor- und Nachlauf (auch Kopf und Schwanz genannt) abschneidet und nur das edle Herzstück des Brandes mit den feinsten Aromen bewahrt. Das frische Destillat enthält jetzt noch gut 75 % vol. Alkohol und muss deshalb durch die vorsichtige Zugabe von destilliertem Wasser auf moderate 40 % vol. verdünnt werden. Poli lässt seinen Grappa mindestens sechs Monate im Edelstahltank ruhen, bevor er schließlich auf -6 °C herunter gekühlt und sanft filtriert in die Flaschen gefüllt wird.

Inhalt 70cl